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Unter der Leitung von Beate Nink (http://www.supervision-friedrichshain.de/) findet einmal im Monat in der Praxis am Storkower Bogen eine anderthalbstündige Supervision statt. Die Teilnahme ist für uns TherapeutInnen freiwillig, kann aber als Arbeitszeit abgerechnet werden.

Frau Nink, was versteht man unter Supervision?

Supervision gibt Menschen aus beratenden und therapeutischen Berufen den Raum, ihr berufliches Handeln zu reflektieren. Dabei kann es um verschiedene Themen gehen: Wie interagiere ich mit herausfordernde Patienten? Welche neuen Handlungsmöglichkeiten kann ich entwickeln? Die Supervision kann sich auch Dynamiken im Team widmen. Oder ich kann als TherapeutIn auf mich selbst schauen und fragen, wie schaffe ich es, in dieser Arbeit bei Kraft zu bleiben und die Balance zwischen Arbeit und Erholung halten?

Wie ist ihr beruflicher Werdegang?

Ich bin selbst im ersten Beruf Ergotherapeutin. Die Arbeit hat mich geprägt, ich bin noch heute eine handlungsbezogene, pragmatische Person und liebe das Kreative. In den neunziger Jahren habe ich in Berlin Psychologie studiert. Danach habe ich eine Gestalttherapieausbildung gemacht und begonnen therapeutisch zu arbeiten.

Einige Jahre habe ich eine Beratungsstelle geleitet für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Neben der Führung der Mitarbeiterinnen gehörten auch Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising zu meinen Aufgaben.

Ich wollte mich schon immer gerne selbständig machen. Als ich vor fast 15 Jahren vermehrt Anfragen nach Supervisionen bekam, habe mich entschieden, eine Ausbildung zur Supervisorin zu machen. Seit 2001 bin ich in eigener Praxis selbständig und sehr froh damit.

Was kann Supervision in der Ergotherapie leisten?

Ergotherapeuten arbeiten in einem sehr vielfältigen und herausfordernden Feld. Menschen in zum Teil sehr schwierigen Lebenslagen suchen Unterstützung und haben manchmal hohe Erwartungen an die Ergotherapie.

Supervision kann helfen, komplizierte Fragen rund um Patienten und Angehörige leichter zu klären oder zu beantworten.

Supervision kann dazu beitragen, dass Teams wieder besser zusammenarbeiten. In vielen Ergotherapie-Teams sehen sich die Mitarbeiterinnen selten, dadurch entsteht Reibung. In neu zusammengesetzten Teams kann Supervision eine gute Teambildung fördern.

Und natürlich dient Supervision in der Ergotherapie auch der Entlastung: Es ist befreiend, einen Ort zu haben, an dem mir als MitarbeiterIn zugehört wird, an dem ich meine Gefühle zu belastenden Krankheitsverläufen und dramatischen Schicksalen äußern und besser verdauen kann.

Welche Themen kommen häufig auf?

Ein häufiges Thema ist die Balance zwischen Nähe und Distanz. Ergotherapeuten arbeiten zum Teil auch im häuslichen Umfeld ihrer Patienten. Sie werden in den Alltag einbezogen und arbeiten oft sehr körpernah. In dieser Situation ist es wichtig, eine angemessene Haltung zu finden und dafür zu sorgen, dass der Umgang miteinander für alle stimmt: PatientIn und TherapeutIn.

Möchten Sie dem Interview noch etwas hinzufügen?

Ich freue mich auf unsere weitere Zusammenarbeit! Ihnen allen einen schönen Sommer!

 

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