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Dieses Wochenende trafen sich 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Praxis in den Räumen im Storkower Bogen zu einer Fortbildung. „Evidenzbasierte Ergotherapie am Beispiel der niederländischen Leitlinie für die ergotherapeutische Behandlung von geriatrischen Patienten mit leichten kognitiven Störungen“ so der etwas komplizierte Titel. Wir hatten Ulrike Ott, die an der Wannseeschule und der Alice Salomon Hochschule unterrichtet, für diese Fortbildung eingeladen.
Die niederländische Leitlinie für Ergotherapiebehandlungen wurde in den Jahren 1998 bis 2000 von einer Arbeitsgemeinschaft um Maud Graff und Margot van Melick entwickelt. Die Leitlinie zielt darauf ab, die Selbständigkeit und Lebensqualität der Patienten zu optimieren, indem sie anleitet, die Fertigkeiten des täglichen Lebens besser durchzuführen. Darüber hinaus hat die Leitlinie das Ziel, für die Angehörigen die Belastung zu reduzieren und die Lebensqualität zu erhöhen.
Durch Studien konnte 2003 und 2006 nachgewiesen werden, dass häusliche Ergotherapie anhand der niederländischen Leitlinie bei Menschen mit leichter Demenz  hoch effektiv und effizient ist, und die Durchführung von bedeutsamen Aktivitäten  von Klienten und ihren Angehörigen verbessert werden konnte.
In der Fortbildung wollten wir uns intensiv mit der Leitlinie auseinandersetzen und ihre Anwendbarkeit auf die eigene Arbeit überprüfen, um die Effizienz unserer ergotherapeutischen Hausbesuche weiter zu erhöhen. Als Vorbereitung haben wir uns mit den ergotherapeutischen Modellen auseinandergesetzt, die uns alten Hasen noch nicht so geläufig sind, die aber die jüngeren Ergotherapeuten in der Ausbildung ausführlich kennen lernen. Nach dem theoretischen Input – der Vorstellung der Probleme von Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen zum einen und der  niederländischen Leitlinie zum anderen –  lernten wir z.B. die Prozessfertigkeiten von Patienten durch einen einfachen Test besser zu beurteilen. Außerdem setzten wir uns damit auseinander, wie sich Angehörigengespräche gezielter und effizienter durchführen lassen und man damit die Angehörigen besser in den Prozess mit einzubeziehen. Wir übten in Kleingruppen mit Rollenspielen und kamen dann immer wieder im Plenum zusammen, um unsere Erfahrungen zu diskutieren.
Die letzten 30 Minuten der Fortbildung widmeten wir der Frage, wie sich Teile der Leitlinie in unserer Praxisarbeit umsetzen lassen. Dies erfordert einen längeren Prozess, dem wir uns in den nächsten Monaten widmen werden.
Insgesamt war die Fortbildung für uns alle von großem praktischem Wert.  Trotz des verkürzten Wochenendes freuten wir uns auf Montag, um die neuen Erkenntnisse erstmals umzusetzen.
Die Fotos geben einen Einblick von den zwei Tagen. Herzlichen Dank auf dem Weg auch noch mal an Ulrike Ott.

Andreas Bohmann

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