Workshop Nachhaltige Praxis

Workshop  1. Tag

Die Ergotherapiepraxis Bohmann hat sich auf den Weg gemacht, die Praxis deutlich nachhaltiger und klimaneutraler umzugestalten. Dazu haben wir einen Workshop organisiert, der an zwei Tagen im Februar und April unter Anleitung von 2 Experten für Organisationsentwicklung stattfand. Der Zuspruch war groß: 15 Mitarbeiter*innen hatten Interesse, an dem Projekt mitzuarbeiten.

Am ersten Workshoptag ging es zunächst darum, unseren Standpunkt zu klären und erste Ideen zu sammeln, in welchen Bereichen wir unseren ökologischen Fußabdruck verringern können.

Nach einer Vorstellungsrunde begrüßte der Praxisinhaber die Teilnehmenden und erklärte, warum ihm das Thema Klimaneutralität ein großes Anliegen ist. Anschließend  hielt Frau Dr. Hübner von der „deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit“  https://www.klimawandel-gesundheit.de/ (KLUG) den Einführungsvortrag. KLUG ist ein Zusammenschluss vieler Akteure im Gesundheitssystem, die sich mit dem Thema Klimakrise auseinandersetzen. Ursprünglich wollte Frau Dr. Hüber persönlich den Vortrag halten, passend zum Thema fuhr aber durch Extremwetterereignisse, in diesem Fall Sturm, die Bahn nicht. Deshalb stellte Frau Dr. Hübner per Zoom zuerst die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Treibhausgaseffekt vor und erklärte, wie wir uns immer mehr den Kipppunkten nähern und selbst das 1,5 Grad Ziel schon nicht mehr zu halten ist, und wir auf 3-4 Grad Erderwärmung zusteuern. Auf den Gesundheitsbereich fällt 4,2% der weltweiten CO2 Emission. Um so wichtiger ist das Handeln auch von Gesundheitsakteuren! Wir wissen sehr viel, aber es wird nicht gehandelt. Die Klimakrise ist aber auch eine Chance für den Gesundheitsschutz, macht sie doch die Bedeutung von mehr körperlicher Bewegung und gesünderer Ernährung unmittelbar deutlich. Vortrag und anschließendes Gespräch mit Frau Dr. Hübner gaben wichtige Denkanstöße für unseren Workshop.

Nach der Kaffeepause trugen wir zusammen, in welchen Bereichen in der Praxis die Treibhausgasemission am größten ist. Schnell schälten sich die Themenfelder A) Energie, B) Mobilität, C) Hygiene/Verbrauch und D) Konsum/Einkauf heraus. In Kleingruppen evaluierten wir diese Ideen nach Umsetzbarkeit, Effekt und Freude. Was hat einen großen Effekt? Was ist schnell umsetzbar? Was wird auf Widerstand stoßen? Wobei werden alle Kolleg*innen begeistert mitziehen? Diese Vorschläge wurden dann im Plenum diskutiert und vertieft und werden die Grundlage für die konkreten Ziele und Aufgaben am zweiten Workshop-Tag bilden.

Insgesamt war es ein wunderbar moderierter Workshop, der allen Teilnehmer*innen großen Spaß gemacht hat. An der Gestaltung der Plakate, Übungen und Aufgaben lässt sich ablesen, wie gut er vorbereitet war. Herzlichen Dank an Tanja Smolenski und Gerd Jan Tschöpe für die Planung und Moderation dieses inspirierenden Tags.

Wir freuen uns auf die Fortsetzung am 1. April!

Eine Aufgabe des 2. Tag möchte ich jetzt schon vorstellen. Aufgabe war es, zu sammeln, was wir schon tun und erreicht haben in Sachen Nachhaltigkeit.

Welche weiterführenden Ideen am 1. April entwickelt wurden, verraten wir in Kürze an dieser Stelle.

Andreas Bohmann, 3.04.22

 

Die praktische Ausbilung zur Ergotherapeutin

Hallo Johanna, vielen Dank, dass du dich zum Gespräch bereiterklärt hast. In welcher Schule lernst Du und in welchem Ausbildungsjahr bist Du?

Ich lerne in der Akademie der Gesundheit (AdG) in Berlin-Buch und befinde mich aktuell im 3. Ausbildungsjahr. Das Praktikum in der Praxis ging 13 Wochen bis Dez. 2021.

Wie gefiehl Dir die Arbeit in der Praxis?

Mir gefiel es sehr gut hier. Es ist eine lebendige und vielschichtige Praxis, in der man viel lernen und ausprobieren kann.

Welches Wissen aus der Schule konntest Du schon anwenden?

Ich konnte einige Therapieansätze, die ich in der Theorie kennengelernt habe, praktisch erleben und selbst anwenden. Aber auch der Umgang mit Kindern wurde mir nähergebracht. Ebenso konnte ich das Verständnis für Muskeln und deren Verläufe festigen.

In welchen Bereichen hast du mitgearbeitet und was konntest Du lernen?

Ich war in  mehreren Bereichen. Im  Bereich Pädiatrie, vor allem in der sensorischen Integrationstherapie und Verhaltenstherapie. Dort habe ich viel zusätzliches Wissen zu Therapieaufbau oder –materialien gelernt. Zum Beispiel woran man ein ADHS erkennt, die sensorische Integrationtherapie u.a. Dazu  habe ich viele Ideen gesammelt und gelernt, auf was man bei der „sensorischer Integrationstherapie“ achten sollte. Im allgemeinen den Umgang mit Kinder, wie man lobt und was man beachten sollte. Ich war bei Videostandarts nach dem IntraActPlus Konzept und deren Auswertungen mit den Eltern dabei. Ich habe gelernt, wie Verhaltenstherapie in der Praxis funktioniert. Die Assessements, wie den TSI, BOT, ET 6-6-R sowie den DTVP2 habe ich begleitet und selbstständig angewendet.

Im Hausbesuch und Handtherapie habe ich Handgriffe zur Faszien-, Schmerzpunkt- und Ödembehandlung gelernt, aber auch z.B. den Umgang und Transfer von nicht mobilen Klient*innen, sowie Essensbegleitung und Lauf- und Treppentraining.

Wie ist der Eindruck der Praxis im Allgemeinen (Ausstattung, Kollegium, Arbeitsklima, Organisation)?

Da viele verschiedene Fachbereiche in der Praxis abgedeckt werden, ist die Praxis gut ausgestattet mit Therapiematerialien, Sportelementen und Hilfsmitteln. Die Therapeut*innen sind sehr erfahren, spezialisiert und sehr kompetent. Das Arbeitsklima ist sehr angenehm. Ich habe mich von Beginn an wohlgefühlt, man hat sich Zeit genommen und meine Fragen wurden beantwortet. Mir wurden Aufgaben entsprechend meinem Kenntnisstand und Fähigkeiten und individuellem Tempo übergeben, dadurch habe ich Selbstvertrauen bekommen.

Möchtest Du noch etwas sagen? Hast Du etwas hinzuzufügen?

Danke, für euer Vertrauen, die gute Anleitung und die Herzlichkeit, welche mir entgegen gebracht wurde.

Vielen Dank auch an dich und alles Gute für deine weitere Ausbildung.

  1. Seit wann und warum arbeitest du in dieser Praxis?

Ich arbeite seit 10 Jahren in der Praxis im Storkower Bogen, weil es mir gefällt und weil die Aufgaben genau die sind, die ich sehr gut machen und mit meiner familiären Situation vereinbaren kann. Und weil es ein sehr sozialer Arbeitgeber und ganz nettes Team ist, in dem ich mich wohlfühle und deshalb jeden Tag gern zur Arbeit gehe, was mir sehr wichtig ist.

  1. Was gefällt dir an deiner Arbeit?

Mir gefällt die Vielfältigkeit, dass ich mich auch mit meiner mütterlichen Seite ausleben kann, dass alles gut organisiert ist und ich auch dazu meinen Beitrag leisten kann. Und auch dass die Patienten nett sind und die Kolleginnen sowieso. Es herrscht ein netter Umgangston.

  1. Hast Du dich spezialisiert und wo arbeitest du am liebsten?

Direkt spezialisiert habe ich mich nicht, bin aber auf Rezeptionsarbeiten in einer Ergotherapiepraxis spezialisiert. Vorher war ich in einer Arztpraxis tätig.

 

 

Drei Fragen an: Kathleen Zschaubitz

  1. Seit wann und warum arbeitest du in dieser Praxis?

Ich habe 2010 in der Praxis im Storkower Bogen angefangen. Nach 5 Jahren Klinik und Elternzeit war ich auf der Suche nach einer Arbeitsstelle, die wohnortnah und flexibler ist als meine alte Klinikstelle.

  1. Was gefällt dir an deiner Arbeit?

Ich kann meinen Arbeitsplan flexibel und selbständig gestalten. Mit dem Fahrrad (es gibt auch viele Kolleg*innen mit E-Bike) kann ich zum Seniorenheim, zur Praxis und zum Hausbesuch fahren. Und in den Urlaub geht es mit dem praxiseigenen VW Campingbus.

  1. Hast Du dich spezialisiert und wo arbeitest du am liebsten?

Über die Jahre habe ich mit verschiedenen Patientengruppen gearbeitet und arbeite jetzt genau in den Bereichen, die ich lieben gelernt habe. (Geriatrie und Schwerstbetroffene neurologische Patienten). Außerdem arbeite ich als Hausbesuchsleitung in der Praxis und habe dadurch viel Kontakt zu Kolleg*innen. Und trotzdem wir mit den 20 Mitarbeiter*innen eine große Praxis sind, haben wir ein gutes Miteinander und eine absolut unterstützende Atmosphäre.

Die Einführung der betätigungs- und klientenzentrierten Ergotherapie in unsere Praxis

Im letzten Jahr haben wir uns etwas Großes vorgenommen: Die praktische Umsetzung der betätigungs- und klientenzentrierten Arbeit, vor allem bei unseren Hausbesuchen.

Um dies zu erreichen, haben wir uns Hilfe von Gaby Kirsch geholt, die Teil des Teams der „Innovativen Ergotherapie“ ist. Sie hilft verschiedenen ergotherapeutischen Praxen in ganz Deutschland das Konzept der betätigungs- und klientenzentrierten Ergotherapie in ihre Arbeit zu implementieren. Nach der „Kick-off“-Veranstaltung im letzten Jahr, bei der alle Mitarbeiter*innen „ins Boot geholt“ wurden, ging unsere Arbeit damit richtig los.

Seminarvorbereitung
Gaby Kirsch bei der Seminarvorbereitung
Kerngebiete der Ergotherapie
Die Kerngebiete der Ergotherapie

Fortbildungen als Inhouse-Schulungen

Die „Kick-off“-Veranstaltung war nur der Anfang, hier wurde der Stein erst ins Rollen gebracht. Im Verlauf des letzten Jahres gab es mehrere Inhouse-Schulungen für die Gaby Kirsch extra zu uns nach Berlin gekommen ist. Hier wurden die einzelnen Schritte des Prozesses sowie die Ziele und der Nutzen der betätigungs- und klientenzentrierten Arbeit besprochen.

Gemeinsam stark
Gemeinsam stark! So startet unsere Arbeit

Das Steuerungsteam

Für die strukturierte Umsetzung unseres Vorhabens haben wir ein Steuerungsteam gebildet. Es besteht aus 5 Mitarbeiter*innen, eine*r aus jedem Standort. Diese sind dafür verantwortlich die Einführung der betätigungs- und klientenzentrierten Arbeit zu begleiten, für Fragen seitens der Kolleg*innen da zu sein und regelmäßigen Austausch zum Thema im Kollegium zu ermöglichen. Diese fünf Mitarbeiter*innen hatten auch die Möglichkeit an den mehrtägigen Seminaren, die Gaby Kirsch und Ellen Romain in Berlin gegeben haben, teilzunehmen. Schritt für Schritt gehen wir nun den Weg der Implementierung, stets im engen Austausch mit Gaby Kirsch, sodass möglichst alle Mitarbeiter*innen sicher mit den neuen Aufgaben umgehen können.

Reiseetappen
Diese Reiseetappen gehen wir

Unsere Ziele

Die Einführung und Verinnerlichung eines solchen Konzeptes in der alltäglichen Arbeit braucht Zeit. Es bedeutet, mit neuen oder angepassten Unterlagen zu arbeiten und eine etwas veränderte Herangehensweise an die Therapie. Deshalb haben wir bei Anamnese und Befund begonnen, den Grundbausteinen unserer Therapie. Durch die Anpassung dieser ersten Arbeitsschritte legen wir den Grundstein für eine betätigungszentrierte Therapie. Wir erfragen hier genau den Alltag unserer Klient*innen. Damit befähigen wir sie gleichzeitig sich ihrer eigenen Handlungen im Alltag bewusst zu werden und so selbst die Richtung der Therapie zu bestimmen. Wir nutzen hierfür die Betätigungsanamnese, um Informationen über das Tun unserer Klient*innen zu bekommen. Weiterhin ist das Tagesprofil Bestandteil der Befundung, um dieses Tun im direkten Alltag einzuordnen. Das bildet eine gute Grundlage dafür die Ziele der Therapie festzulegen. Hinzu kommt ein Fragebogen, der COPM. Dieser konkretisiert die Ziele und ordnet sie in die verschiedenen Alltagsbereiche ein.

Die Klient*innen als Spezialisten

Da unsere Klient*innen ihren eigenen Alltag am besten kennen, sind sie also auch die Spezialisten dafür. Unsere Aufgabe ist es dabei mit Hilfe der Betätigungsanamnese, des Tagesprofils und des COPMs die wahren Anliegen für die Therapie zu ermitteln. Wir wollen also wissen, an welchen Stellen im Alltag Veränderungsbedarf besteht, sprich an welcher Stelle wir gebraucht werden. Mit Hilfe dieser Werkzeuge setzen sich unsere Klient*innen selbst ihre Ziele und formulieren ihr Anliegen an uns Ergotherapeut*innen.

Wir stellen den QVNIA -Pankow e.V. vor.

 

Viele spezialisierte Hilfseinrichtungen mit einem Ziel

Wir als ergotherapeutische Praxis bieten älteren Menschen verschiedene therapeutische Hilfen an. Das kann z. B. tagesstrukturierende Therapie sein, Hirnleistungstraining, bewegungsbasierte Therapie und vieles mehr. Also alles, was unter Ergotherapie und alltagsrelevante Betätigungen fällt. Zusätzlich dazu haben ältere Menschen noch viele weitere Möglichkeiten Unterstützung zu bekommen. Darunter zählen weitere Therapieoptionen, wie Physiotherapie und Logopädie sowie auch die ärztliche Versorgung in Praxen oder Krankenhäusern und diverse Pflegeeinrichtungen, ambulant wie stationär. Alle haben zum Ziel älteren Menschen zu helfen und ihnen den Alltag zu erleichtern. Die Diversität der Möglichkeiten kann den Betroffenen und deren Angehörigen aber wie ein Dschungel aus Möglichkeiten vorkommen. Auch die vielen unterschiedlichen Einrichtungen wissen oft nur wenig oder gar nichts voneinander und können so nur schwer zusammenarbeiten.

Wir wollen vernetzt sein mit anderen Hilfseinrichtungen, uns austauschen und von betroffenen Menschen als Heilmittelerbringer gefunden werden. Deshalb ist unsere Praxis Mitglied im Qualitätsverbund Netzwerk im Alter – Pankow e.V., dem QVNIA.

Was macht der QVNIA?

Die unzähligen Hilfsangebote für ältere Menschen, wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen oder therapeutische Praxen unterstützen alle auf unterschiedliche Weise Menschen mit Erkrankungen wie Demenz, Alzheimer, Schlaganfällen und vielen anderen. Über dieses große Angebot den Überblick zu behalten, kann ganz schön überfordernd sein für die betroffenen Menschen und deren Angehörige. Um dieser Überforderung zu entgegnen und die zahlreichen Hilfsangebote zu bündeln, hat sich der QVNIA – Pankow e.V gegründet.

Der QVNIA ist ein Verein, der die vielen Einrichtungen vernetzt, Kontakte untereinander herstellt und Übersichten über verschiedene Hilfesektoren und Heilmittelerbringer, wie z.B. therapeutische Praxen, Pflegeeinrichtungen usw. erstellt. So wird es den älteren Menschen und deren Angehörigen erleichtert die passenden Hilfsangebote zu finden.

Weiterhin vernetzt der QVNIA auch die Hilfseinrichtungen und Heilmittelerbringer untereinander, was ein engeres Zusammenarbeiten ermöglicht.

Wir sind mit dabei!

Um uns mit den anderen Hilfseinrichtungen zu vernetzen und den Austausch untereinander zu erleichtern, ist unsere ergotherapeutische Praxis Mitglied im Netzwerk des QVNIA. Dies bringt uns neben der Vernetzung auch den Vorteil, dass wir leichter von älteren Menschen und deren Angehörigen gefunden werden und so der Zugang zu ergotherapeutischer Behandlung bei uns erleichtert wird.

Außerdem bietet der QVNIA auch noch jährliche Tagesfortbildungen zu verschiedenen Themen, an denen wir Mitglieder kostenfrei teilnehmen dürfen. Das bietet uns regelmäßigen fachbezogenen Input und ganz nebenbei lernt man in den Veranstaltungen andere Therapeut*innen, Pfleger*innen oder Betreuungsassistent*innen kennen, mit denen ein Austausch oft sehr bereichernd ist.

Wie der Betrieb unserer Ergotherapiepraxen weiterläuft

 

„Dieses Jahr ist schon verrückt.“, hört man viele Leute sagen. Wir alle bemerken die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Alltag eigentlich an jeder Ecke. Sei es im Supermarkt, beim Arzt oder in Bus und Bahn. Der Mund-Nasenschutz ist nun alltäglicher Begleiter geworden und auch an die Beschränkungen im öffentlichen Leben haben wir uns alle weitestgehend gewöhnt.

Aber wie läuft das jetzt eigentlich bei den Therapien ab? Ich werde häufig gefragt, ob wir denn überhaupt noch arbeiten dürfen und wenn, dann doch bestimmt nicht bei den Klient*innen zu Hause. Doch, kann ich meinen besorgten Gesprächspartner beruhigen. Wir arbeiten weiter, und zwar unter strengen Hygienebedingungen.

Arbeiten unter angepassten Bedingungen

Ein bisschen Gewöhnungszeit hat es schon gebraucht, aber mittlerweile haben wir uns alle an das Arbeiten unter den angepassten Bedingungen gewöhnt. Während aller Therapien in Praxis und Hausbesuch tragen wir einen Mund-Nasenschutz und das Händewaschen und Desinfizieren vor und nach jeder Therapie gehört mittlerweile so zum Ablauf, dass es kaum noch wegzudenken ist. Das betrifft auch unsere Klient*innen. Das Tragen eines Mund-Nasenschutzes sowie der Gang zum Desinfektionsspender ist schon fest in den Therapieablauf einprogrammiert. Das finden wir klasse!

Desinfektionsspender
Desinfektionsspender hängen in jedem Raum, auch im Wartebereich
Aufforderung an jeden, der in die Praxis kommt
Die Aufforderung an jeden, der in die Praxis kommt

Auch die Räume der Praxis wurden entsprechend angepasst: Im Wartebereich stehen nur noch wenige Stühle, damit unsere Klient*innen ganz einfach die Abstandsregeln einhalten können und in der Anmeldung gibt es die mittleiweile weit verbreiteten Schutzwände aus Plexiglas. So können sich alle Mitarbeiter*innen und Klient*innen sorgenfrei in der Praxis aufhalten.

Wartebereich
Der Wartebereich bietet genügend Möglichkeiten zum Abstandhalten
Anmeldung
In der Anmeldung hängen Schutzwände aus Plexiglas

Die Pflege unserer Räumlichkeiten liegt uns auch sehr am Herzen, das heißt es wird nach jeder Therapie gelüftet und Tische, Stühle sowie Klinken werden desinfiziert. Wir fühlen uns damit so sicher, dass wir finden das sollten wir immer machen, mit oder ohne Pandemie.

Neue Bedingungen auch im Hausbesuch

Auch im Hausbesuch achten wir penibel darauf eine sichere Situation für alle zu schaffen. Die Sensibilität der Situation, dass jemand von Haus zu Haus fährt und in private Räume kommt, ist uns bewusst. Daher liegt uns das Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden unserer Klient*innen besonders am Herzen und wir stellen sicher, dass wir keine Gefahr darstellen. Daher werden auch hier vor und nach jedem Klientenkontakt die Hände desinfiziert und auch unsere Schutzkleidung geht über den Mund-Nasenschutz hinaus. Wir tragen bei Bedarf zusätzlich Handschuhe, Schuhüberzieher und Kittel über der Kleidung. Somit können alle Beteiligten ihre volle Aufmerksamkeit den Therapieinhalten widmen, ohne ablenkende Sorgen.

Ergotherapie findet trotzdem statt

Gerade in diesen Zeiten, in denen der Gesundheit wegen zur sozialen Distanz geraten wird, ist die Ergotherapie ein wichtiger Termin. Er bietet nämlich neben der therapeutischen Wirksamkeit auch soziale Kontakte. Das ist vor allem in Senioren- oder Pflegeheimen ein wichtiger Punkt, um den Bewohnern Tagesstruktur zu bieten und keine Isolation entstehen zu lassen. Auch der Austausch über die Situation kann vielen Menschen helfen, diese anstrengende und manchmal einsame Zeit zu überstehen.

Praxisinterne Absprachen

Damit der Praxisbetrieb weiterlaufen kann, müssen wir uns im Team organisieren. Absprachen, die Verteilung neuer Klient*innen sowie Urlaubs- und Krankheitsvertretungen müssen besprochen werden. Dafür machen wir regelmäßige Teamsitzungen. Zum Glück haben wir so große Räume, sodass wir die Abstandsregelungen gut einhalten können. Den Mund-Nasenschutz lassen wir bei dieser Gelegenheit auch gleich drauf, um uns und unsere Klient*innen zu schützen. Zusätzlich wird während der Teambesprechungen gelüftet. Dafür müssen wir uns wohl bald gut anziehen, wenn es nun immer kälter wird. Das stört uns aber nicht, da uns die frische Luft nicht nur vor einer möglichen Ansteckung schützt, sondern auch noch neue Energie und gute Laune bringt.

Abstandhalten bei der Teamsitzung
Abstandhalten bei der Teamsitzung
Teamsitzung nur mit Mund-Nasenschutz
Teamsitzung nur mit Mund-Nasenschutz

 

Drei Fragen an: Julia Hammer, Ergo- und Handtherapiepraxis Mirbachplatz

1. Seit wann und warum arbeitest du in der Praxis?
Ich arbeite seit April 2017 in der Praxis Bohmann. Zunächst war ich am Standort in der Schönstraße. Durch meine Präferenz mit neurologischen Klientel, vor allem im Erwachsenenbereich zu arbeiten, bin ich dann im September 2017 mit in den Standort Mirbachplatz umgezogen.
Warum arbeite ich in der Praxis? Es hat von Anfang einfach gepasst. Ich hab mich schon im Vorstellungsgespräch super wohlgefühlt und habe einfach auf mein Bauchgefühl gehört und es hat sich bestätigt. Gute Transparenz, wir sind alle auf Augenhöhe und man bekommt von allen Seiten ein wertschätzendes faires Feedback und so ist auch die Haltung untereinander. Wir sind ein Team, die alle ihren Beruf mit Enthusiasmus und Leidenschaft machen.

2. Was gefällt dir an deiner Arbeit?

An meiner Arbeit gefällt mir besonders unser toller Zusammenhalt und die Atmosphäre im Team. Wir haben immer ein offenes Ohr füreinander, planen Ausflüge und Essensverabredungen. Vergessen die Zeit für den Feierabend, weil wir uns mal wieder festgequatscht haben, sorgen füreinander und haben immer Schokolade im Schrank.
Die tägliche Arbeit kann individuell geplant werden, feste Termine im Monat, wie Team/Fachgruppe sind eine tolle Abwechslung, bieten einen tollen Austausch und regelmäßigen Kontakt. Die Abwechslung zwischen Hausbesuchen und Praxisalltag macht eine gute Mischung. Was ich auch toll finde, ist, dass wir versuchen die Klienten der Kollegen im Urlaubs- oder Krankheitsfall zu vertreten. So gibts die Chance auf einen neuen Blickwinkel, neuen Input und „unsere Patienten“ sind therapeutisch gut versorgt. Das gilt sowohl für die Klienten, wie auch für uns als Therapeuten.
Fachbezogene Fortbildungen sind immer willkommen und die Kollegen sind oft schon ganz „heiß“ auf neue Infos. So bleibt man gleich im Thema und kann es weiter vertiefen.

3. Hast Du dich spezialisiert und wo arbeitest du am liebsten?
Wie schon kurz angesprochen arbeite ich gerne mit Klientel aus dem neurologischen Bereich zusammen. Deshalb habe ich in diesem Bereich auch viele Fortbildungen gemacht. Durch unseren Schwerpunkt und meine Kollegen, die alle für die Handtherapie brennen, habe ich dieses Feld auch sehr lieben gelernt und habe dies in meiner letzten Fobi als Neuro Handtherapeuten miteinander vereint.

Julia Hammer, Berlin, 20.05.2020

 

Drei Fragen an: Marina Forster, Ergo- und Handtherapiepraxis Berlin-Lichtenberg

  1. Seit wann und warum arbeitest du in der Praxis?

Ich arbeite seit 2012 in der Praxis. 2015 gab es eine kleine Pause, aber ich bin lieber schnell wieder zurückgekommen, da ich mich hier bei der Arbeit sehr wohlfühle. Ich schätze die Harmonie im Team sehr. Außerdem wird der Einzelne stets von seitens der Leitung unterstützt. Man kann sich die Arbeitszeit relativ flexibel planen.

  1. Was gefällt dir an deiner Arbeit?

Eine gute Abwechslung zwischen Hausbesuchen im privaten Umfeld und Seniorenheimen und der Arbeit in der Praxis mit Menschen mit orthopädischen und neurologischen Erkrankungen. Und meinem Team.

  1. Hast Du dich spezialisiert und wo arbeitest du am liebsten?

Ich habe mich vor allem in der Neurologie spezialisiert und kann meine Kenntnisse bei der Arbeit gut anwenden, da ich vor allem Patienten aus diesem Fachbereich behandeln darf.

 

Berlin, den 18.05.2020, Marina Forster

Mareike berichtet von ihren Erfahrungen während ihrer praktischen Ausbildung

Die Ergotherapie ist ja bekanntermaßen ein sehr vielseitiger Beruf. Das macht die Ausbildungs- und Studienzeit sowohl bunt wie auch anstrengend. Um das vielseitige theoretische Wissen aus der Schule praktisch anwenden zu lernen, bieten wir in unserer Praxis den Auszubildenden die Möglichkeit einen Teil der praktischen Ausbildung bei uns zu absolvieren. Davon profitieren meist beide Seiten.

Mareike hat diese Möglichkeit der praktischen Ausbildung bei uns genutzt und uns dazu einige Fragen beantwortet. Lesen Sie hier von ihrem Eindruck und ihren Erfahrungen als angehende Ergotherapeutin in der Ergotherapiepraxis Bohmann.

 

An welcher Schule lernst Du und in welchem Ausbildungsjahr bist Du?

Ich lerne im 6. Semester an der Alice-Salomon Hochschule sowie der Wannseeschule in Berlin.

 

Wie lange geht Deine praktische Ausbildung in der Praxis Bohmann?

Meine praktische Studienphase hier in der Praxis im Bereich Orthopädie, Neurologie und Pädiatrie ging 10 Wochen.

 

Wie gefällt Dir die Arbeit in der Praxis?

An der Arbeit in der Praxis mag ich die Stimmung und den Austausch im Team, die vielen verschiedenen KlientInnen und auch die Hausbesuche, die ein ganz umfassendes Bild von KlientInnen und eine  betätigungsorientierte Behandlung ermöglichen.

 

Welches Wissen aus der Schule konntest Du schon anwenden?

Ich konnte das in dem Studium erworbene Wissen z.B. über verschiedene Therapieansätze anwenden, wie Spiegeltherapie und Perfetti im neurologischen Bereich, sowie über die verschiedenen Befunderhebungen  und manuellen Verfahren im orthopädischen Bereich. Es war hilfreich, diese theoretisch gelernten Inhalte mit verschiedenen Erfahrungswerten zu füllen um ein umfassenderes Verständnis zu gewinnen. Außerdem ist es in jedem Praktikum schön an sich selbst zu sehen wie die Theorie zur Beziehungsgestaltung mit KlientInnen immer mehr Gestalt annimmt und die eigene therapeutische Rolle und auch der eigene Behandlungsstil sich weiter heraus bilden.

 

Was konntest Du dazulernen?

Ich konnte bei meiner Anleiterin Frau Paga-Schünemann in die Welt der Faszien eintauchen, was in meinem Studium bisher kein Thema gewesen war. Außerdem  habe ich in jeder Hospitation durch die verschiedenen Behandlungsstile der KollegInnen viel dazugelernt. Auch manche KlientInnen haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, was ich als Lernen auf der menschlichen Ebene bezeichnen würde.

 

Wie sicher fühlst Du Dich schon mit deinen Fähigkeiten im Laufe des Praktikums?

Im Laufe des Praktikums bin ich immer wieder auch Unsicherheiten bezüglich meiner Fähigkeiten begegnet, die aber gegen Ende geringer wurden. Natürlich gibt es in diesem Beruf immer unglaublich viel dazuzulernen, aber ich glaube mittlerweile und vor allem zum Ende dieses Praktikums habe ich schon eine gute Basis mitbekommen.

 

In welchen Bereichen konntest Du mitarbeiten? 

Ich durfte in den Bereichen Orthopädie – vor allem Handtherapie; Neurologie – sowohl in der Praxis als auch in Hausbesuchen; und auch ein bisschen Geriatrie – was meist auch neurologische und/oder orthopädische Aspekte beinhaltet, mitarbeiten. Ein paar pädiatrische Behandlungen waren auch dabei, die nochmal eine gute Auffrischung dieses Fachbereichs waren.

 

Wie ist der Eindruck von der Praxis im Allgemeinen? (Ausstattung, Kollegium, Arbeitsklima, Organisation…)

Mein Eindruck von der Praxis ist, dass sie von einem  freundlichen und positiven Team belebt wird. Als Praktikantin habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt und ich denke das geht den KlientInnen genauso. Die Räumlichkeiten sind außerdem sehr einladend und offen gestaltet was den Wohlfühlfaktor verstärkt. Es ist eine umfassende Ausstattung an Therapiematerial vorhanden. Auch wenn der Praxisalltag per se schon mal chaotisch sein kann, lässt sich die Organisation vor allem im Vergleich zu anderen Praxen als positiv hervorheben. Insbesondere die Vernetzung der Bohmann Praxen untereinander, z.B. durch Fachgruppen oder interne Fortbildungen finde ich erwähnenswert. Mir ist besonders positiv aufgefallen, dass den Teammitgliedern regelmäßige Supervision sowie Fortbildungen offen stehen. Als Praktikantin lässt es sich gut in die Organisationsstrukturen hineinfinden, da das von Anfang an gut geregelt ist. Auch die Anleitung wird hier sehr gewissenhaft durchgeführt.

 

Ich möchte mich nochmal für diese angenehme Praktikumserfahrung bei allen bedanken!