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Unsere Sinne sind elementar für unser Leben. Über sie nehmen wir die Außenwelt, als auch unseren Körper wahr. Ohne sie könnten wir uns nicht koordiniert bewegen, uns nicht orientieren oder mit unserer Umwelt kommunizieren.

Gemeinhin wird angenommen, dass wir fünf Sinne besitzen – wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen. Genauer betrachtet leistet unser Sinnensystem aber noch viel mehr. So können wir beispielsweise nicht nur Berührungen auf

unserem Körper wahrnehmen, sondern können auch in uns hineinspüren. Diesen Sinn nennt man Tiefensensibilität oder Propriozeption und gibt Auskunft darüber, in welcher Stellung sich unsere Körperteile zueinander befinden. Die Tiefenwahrnehmung ist unabdingbar für alle motorischen Fähigkeiten. Ein Sinn, der überdies oft in Vergessenheit gerät, ist der Gleichgewichtssinn (die vestibuläre Wahrnehmung). Das zuständige Gleichgewichtsorgan liegt im Innenohr und erfasst die Richtung der Gravitation und die Beschleunigung des Körpers. In Zusammenarbeit mit anderen Sinnen können wir so unsere Körperhaltung erspüren und uns im Raum orientieren. Darüber hinaus gibt es noch den Temperatursinn und eigene Rezeptoren für die Schmerzempfindung. Die sogenannten viszeralen Sinne liefern lebenswichtige Informationen über unsere inneren Organe, z.B. darüber, ob unser Magen leer oder voll ist.

Da die Sinne für uns so wichtig sind, verwundert es nicht, dass sie auch in der Ergotherapie einen hohen Stellenwert einnehmen. Wenn Kinder beispielsweise Probleme haben Sinnesreize wahrzunehmen und zu verarbeiten, kann es zu unterschiedlichen Entwicklungsschwierigkeiten kommen. In solchen Fällen kann eine sogenannte Sensorische Integrationstherapie (SI) helfen.

Ein anderes Beispiel, bei dem die Wichtigkeit der Sinne für die ergotherapeutische Arbeit verdeutlicht wird, kommt aus der Arbeit mit Demenkranken. Im Verlauf der Erkrankung nehmen nämlich nicht nur die kognitiven, sondern auch die sensorischen Fähigkeiten der Betroffenen ab. Um jedoch weiterhin das eigene Selbst zu erleben und mit der Umwelt in Kontakt zu bleiben, ist eine wahrnehmungsbezogene Therapie (z.B Basale Stimulation) sinnvoll.

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