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BIDOG- Bildgestützte Dokumentation und Gesprächsleitfaden

Wir kannten BIDOG bis vor kurzem nicht – was eigentlich sehr schade ist.

Der BIDOG, oder besser gesagt der „Bildgestützte Dokumentations- und Gesprächsleitfaden zur Erfassung von Aktivitäten

und Partizipation aus Klientensicht nach ICF  (International Classification of Functioning, Disability and Health) ist ein Kartenset, das die ergotherapeutische Befundung enorm erleichtern kann. Ähnlich wie beim COPMa-kids gibt es zu verschiedenen Themenbereichen Bildkarten, auf denen Personen während einer bestimmten Betätigung abgebildet sind. Die insgesamt 97 Karten gliedern sich in die an das ICF angelehnten Bereiche Lernen und Wissensanwendung, allgemeine Aufgaben, Kommunikation, Mobilität, Selbstversorgung, häusliches Leben, interpersonelle Interaktion, bedeutende Lebensbereiche und Gemeinschaftsleben. Eine relevante Auswahl der Karten kann mit den Klienten/-innen durchgesehen werden und bildet eine Gesprächsgrundlage über den Alltag der Betroffenen. Der BIDOG eignet sich allem für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Kommunikationsschwierigkeiten. Probleme und Ressourcen können leichter identifiziert werden und Ziele für die Ergotherapie betätigungsorientiert und klientenzentriert formuliert werden. Das Gespräch kann in einem eigens entwickelten Bogen dokumentziert werden – aber prinzipiell ist der BIDOG auch als Gesprächsgrundlage für das COPM hilfreich.

Der BIDOG wurde an der Berufsfachschule für Ergotherapie am Bezirkskrankenhaus Günzburg in einem Projekt entwickelt, um den Auszubildenden (und Berufsanfängern) die Aufnahme- und Befundungsphase zu erleichtern.

Die Karten können für 20€ bei Christiane Reiser bestellt werden:  info@reiser-jettingen.de

Schwachpunkte des Gesprächsleitfadens: Die Menschen, die auf den Bilder posieren, sind mehrheitlich junge weiße Frauen (die Auszubildenden der o.g. Berufsfachschule). Um ältere Menschen, Männer oder Personen aus anderen Kulturkreisen besser anzusprechen, wäre eine heterogenere Mischung der Models wünschenswert gewesen. Zudem wurden die Karten nur mit den ICF-Codes beschriftet, was die Zuordnung der Tätigkeit manchmal etwas schwierig macht. Nichtsdestotrotz – dafür, dass der BIDOG das Ergebnis einer Projektarbeit ist, ist er sehr professionell gelungen.

Wir werden den BIDOG vorrangig innerhalb unserer leitfadengestützten Therapie von Menschen mit Demenz anwenden und sind gespannt, wie die Karten angenommen werden.

Theresa Allweiss

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